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Gefüllte Buchteln mit Powidl

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Gefüllte Buchteln mit Powidl
© Susanne Zimmel
Gesamt: 1hAktiv: 30minSchwierigkeit: Super EasySüßspeisenÖsterreichisch

Wie so vieles in der Wiener Küche stammt das süße Germteiggebäck aus der Zeit der Donaumonarchie, als das österreichische Kaiserreich noch die Städte Wien, Prag und Budapest vereinte. Seinen Ursprung hat es in Böhmen, weshalb man sich in Österreich bei der Einbürgerung des tschechischen Wortes »Buchty« bediente. Doch die Idiomatik ist uneinheitlich. Was an dem einen Ort Buchteln sind, heißt zwei Gassen weiter Wuchteln, um die Ecke dann doch Buchteln und an der übernächsten Tür wieder Wuchteln. Letztendlich meinen aber alle WienerInnen das Gleiche - ein flauschiges Germteiggebäck, gefüllt mit Powidl und ordentlich Staubzucker drauf. Es schmeckt am besten frisch aus dem Ofen, lauwarm und mit Vanillesauce serviert.

Kochschritte

  • Schritt 1/6

    DAMPFL HERSTELLEN: Ein Drittel der Milch erwärmen. Handwarm und auf keinen Fall zu heiß! In einem Schüsserl mit 1 TL Zucker mischen. Den Germ in die Milch bröckeln und gut verrühren, bis er sich vollständig aufgelöst hat. So viel Mehl beigeben, dass ein glatter, weicher Teig ohne Klumpen entsteht. Diesen leicht bemehlen, mit einem Geschirrtuch abdecken und etwa 30 Minuten an einen warmen Ort ohne Zug stellen. Besitzen Sie einen Dampfgarer, können Sie das Dampfl auch bei 35°C etwa 20 Minuten in den Ofen stellen. Die Masse sollte sich in dieser Zeit verdoppeln.

  • Schritt 2/6

    EIERMILCH: Die restliche Milch in einem Topf leicht erwärmen. Wiederum nur handwarm! Die Butter dazugeben und schmelzen lassen. Das dauert länger, da die Milch ja nicht sehr heiß ist. Den restlichen Zucker einstreuen und in der Milch auflösen. Erst unmittelbar vor der Weiterverarbeitung die Eier oder Eidotter einrühren und ordentlich verkleppern.

  • Schritt 3/6

    GERMTEIG ABSCHLAGEN: Das restliche Mehl in einen Weitling sieben. Lauwarme Eiermilch, Aromaten, Salz und das fertige Dampfl dazugeben. Glücklich sind nun die, die eine Küchenmaschine besitzen, denn die stecken jetzt einfach den Knethaken rein und lassen machen. Alle anderen müssen per Hand abschlagen. Meine Oma macht das so: hinsetzen, Rock hochziehen und den Weitling zwischen die Beine klemmen (was nur dann funktioniert, wenn Sie so wie meine Oma weder Strumpfhose noch lange Hose unter dem Kittel tragen und die Beine nackig sind, sonst rutscht der Weitling). Mit der einen Hand den Schüsselrand festhalten. Mit der Faust der anderen Hand einen hölzernen Kochlöffel umschließen, sodass er nach unten zeigt. Damit am vom Körper abgewandten Schüsselrand einstechen, den Kochlöffel Richtung Körper ziehen, hochheben, und das Ganze noch mal von vorne mit ordentlichem Schwung. Die Bewegung sollte letztendlich einen Kreis beschreiben und die andere Hand dreht dabei gelegentlich den Weitling. Der Germteig ist fertig, wenn er beginnt, Blasen zu werfen, und sich kugelförmig vom Schüsselrand löst.

  • Schritt 4/6

    GEHEN LASSEN: Den Teig in der Schüssel zu einer Kugel formen, leicht mit Mehl stauben mit einem sauberen Geschirrtuch abdecken. An einem warmen Ort ohne Zug mindestens 1 Stunde oder länger gehen lassen. Das hängt einerseits davon ab, wie schwer der Teig ist, also ob er viel Butter, Eidotter oder Zutaten wie Nüsse oder Rosinen enthält. Andererseits ist die Gehzeit davon abhängig, wie wohl sich der Teig fühlt, dort wo Sie ihn hinstellen. Seien Sie nicht ungeduldig! Die Masse sollte sich mindestens verdoppeln. Um besonders feinporigen Germteig zu erhalten, wird er nach der ersten Gehzeit kurz durchgeschlagen, damit er zusammenfällt, anschließend wieder zur Kugel geformt, bemehlt und noch einmal zum Gehen aufgestellt. Die Masse sollte sich wiederum verdoppeln, bevor der Teig weiterverarbeitet wird.

  • Schritt 5/6

    BUCHTELN FORMEN: Die Butter schmelzen und eine passende Form damit ausstreichen. Buchteln werden traditionell in einer Bratreine aus Email gebacken, eckig oder rund. Den aufgegangenen Teig zu einer dicken Rolle formen und in zehn gleich große Stücke schneiden. Mit den Fingern flach drücken. In die Mitte der Teigscheiben ein Löfferl Powidl setzen. Dann die Ränder gleichmäßig hochziehen und oben fest zusammendrücken. Die Packerl in die flüssige Butter tauchen oder mit einem Pinsel rundherum einstreichen. Durch das Fett lassen sich die Buchteln nach dem Backen wieder voneinander trennen. Mit der Naht nach unten in die Form setzen und mit der restlichen Butter übergießen.

  • Schritt 6/6

    GEHEN LASSEN: Die Buchteln in der Reine noch einmal an einem warmen Ort gehen lassen, bis sie sich deutlich vergrößert haben. Währenddessen das Backrohr auf 180°C Ober-/ Unterhitze vorheizen. Die Form in den Ofen schieben und die Buchteln etwa 3o Minuten goldbraun backen. Nur mit Staubzucker bestreut genießen oder, noch besser, in einer kanariengelben Safran-Vanillesauce schwimmen lassen.

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